Herzlich Willkommen in unserer Heimat!
Wir freuen uns, dass du dich für unsere Geschichte interessierst. Auf dieser Seite erfährst du alles Interessante und Wissenswerte aus über 100 Jahren BSV Viktoria Bielstein.
Du kannst etwas zu unserer Geschichte beitragen? Super, wir freuen uns schon auf deine Story! Über das Kontaktformular unten auf der Website kannst du schnell und einfach mit uns Kontakt aufnehmen – natürlich kannst du uns deine Geschichte aber auch ganz persönlich am Sportplatz erzählen.
Willst du endlich loslegen? Dann ab mit dir!

Heimat
„Das Beste, was man in der Welt haben kann, ist daheim zu sein” hat der deutsche Schriftsteller Berthold Auerbach einmal gesagt. Und tatsächlich ist der Ort, wo man daheim sein kann, ein ganz zentraler Bestandteil in unserem Leben. Denn Heimat ist Lebensqualität und schafft gleichzeitig Verbundenheit in Zeiten, wo uns gesellschaftlich Vieles zu trennen scheint.
Wir haben das erkannt und sind anlässlich unseres 100-jährigen Jubiläums gemeinsam mit dem Heimatverein Bielstein auf die Suche nach unseren Ursprüngen gegangen – herausgekommen sind dabei viele interessante Geschichten über unsere Vergangenheit, aber auch über allerlei Interessantes über die Gegenwart. Das alles haben wir aufgeschrieben, zusammengefasst und in Bilder verpackt. Das Ergebnis möchten wir dir nun hier präsentieren. Wir wünschen dir viel Spaß beim Stöbern!

Geschichte
Der Ort Bielstein - Amtssitz der Gemeinde Drabenderhöhe - entsteht im Jahr 1901 durch den Zusammenschluss der Höfe Repschenroth, Dreibholz und Neubielstein. Ein Jahr später folgen Unterbantenberg und Schwarzenpuhl. Bürgermeister ist Heinrich Brindöpke. Er fördert den Straßen - und Wegebau sowie den Neubau von Kirchen. Bielstein verfügt über ein eigenes Postamt sowie einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke, der Bielstein durch das Homburger Land mit Waldbröl verbindet.
Viehmärkte werden abgehalten, kleinere Geschäfte und Handwerksbetriebe sind angesiedelt, ein Arzt betreut die Bevölkerung. Aus den Hämmern der Gründerfamilie Möller sind die Firmen Kind & Co. sowie die Adler-Brauerei entstanden. Arbeit gibt es in Steinbrüchen, Spinnereibetrieben oder bei der Sparkasse. Kleinere Betriebe fertigen Maschinen, Kunststeine oder chemische Produkte.
Eine Feuerwehr leistet ihren Dienst, Männer treffen sich im Chor und ein Verschönerungsverein sorgt für den Ort. Ein Kriegerverein gibt es seit Beendigung des deutsch-französischen Krieges und ein Turnverein hat sich etabliert. Gasthöfe und kleine Hotelbetriebe laden zum Verweilen ein, ein Sportplatz zur körperlichen Betätigung.
Nach Beendigung des 1. Weltkrieges bleibt Bielstein besatzungsfrei. Das Leben normalisiert sich: In der Ortsmitte findet eine Kirmes statt. Rückkehrende Soldaten lernen in englischer Gefangenschaft das Fußballspiel kennen und gründen einen Verein - den BSV Viktoria Bielstein.

Die Zwanziger: Wie alles begann ...
Wir schreiben die Zwanziger, das Jahrzehnt des Wirtschaftsaufschwungs und die Blütezeit der deutschen Kunst, Kultur und Wissenschaft. Auch in Bielstein brummt wenige Jahre nach dem ersten Weltkrieg die heimische Wirtschaft. Die Firma Kampf, bis heute eines der größten Unternehmen Bielsteins, öffnet am 1. Oktober 1920 ihre Pforten. Danach passiert zwar lange Zeit erst einmal nicht viel, dann aber etwas ganz Entscheidendes – im Jahr 1929 wird die Verladestraße Bielsteins verlegt, wovon das Wiehltal in der Folge erheblich profitiert. Auch die nächste Veränderung hat es in sich: So wird noch im selben Jahr in ganz Deutschland die Lernmittelfreiheit ausgerufen, wodurch alle Bürger Zugriff auf Lernmittel erhalten – was heute andersherum kaum vorstellbar klingt.
Allerdings gibt es nicht nur positive Nachrichten: Noch im selben Sommer werden die Menschen in Bielstein von einer heftigen Wassernot heimgesucht, die durch außergewöhnlich warme Sommer in den Jahren zuvor hervorgerufen wird. Es soll nicht die einzige Naturgewalt in diesen Jahren bleiben ...
Weitere Ereignisse
01.10.1920: Firma Erwin Kampf nimmt in Mühlen den Betrieb auf
10.07.1926: Gauturnfest wird in Bielstein veranstaltet
09.07.1920: Reichsjugend-Turnfest aller Sportvereine der Gemeinde Drabenderhöhe wird in Bielstein veranstaltet
1929: Verladestraße wird verlegt und neu gestaltet - Firmen Adlerbrauerei, Robert Klein und Hermann Gerlach erhalten eigene Anschlussgleise
1929: Lernmittelfreiheit in der Gemeinde Drabenderhöhe wird praktiziert
29.05.1929: Berufsschulwerkstatt wird in Bielstein errichtet
06.-07.1929: Mehrwöchige Wassernot, Mitversorgung durch Quelle der Adlerbrauerei gestoppt

Die Zwanziger: Ein intensiver Auftakt
Im Juni 1920 treffen sich keine zwei Jahre nach dem Krieg die zurückgekehrten Soldaten, um im Saal Pflitsch in Unterbantenberg in geselliger Runde über die Gründung eines Fußballvereins zu debattieren. Nach einem fröhlichen Abend steht fest: Der BSV Viktoria Bielstein soll gegründet werden – mit dem Ziel, vorerst Gesellschaftsspiele gegen Nachbarvereine auszutragen. Die Gründung wird schließlich am 4. Juli 1920 vollbracht, erster Vorsitzender wird das Gründungsmitglied Oskar Hartmann. Was folgt, ist ein einziges Spektakel: Ein Sieg im ersten Spiel der Vereinsgeschichte (2:1 gegen den SV Niederbierenbach), insgesamt fünf Kreismeistertitel und ein Pokalsieg (über den TuS Wiehl), aber auch eine (zugegebenermaßen sehr kurze) Liaison mit den Fußballern aus Drabenderhöhe, stehen zu Protokoll. Es ist ein intensiver Auftakt, den unsere Vereinsgründer hinlegen.
Weitere Ereignisse
04.07.1920: Unser Verein wird gegründet, erster Vorsitzender wird Oskar Hartmann
07.1920: Unser Verein gewinnt sein 1. Spiel gegen den SV Niederbierenbach (jetzt: SSV Nümbrecht) mit 2:1 (1:0)
1920-1930: Unser Verein wird fünf Mal oberbergischer Kreismeister
22.08.1920: Unser Verein stellt einen Antrag, um das Homburger Wappen auf dem Trikot tragen zu dürfen
1922: Unser Verein feiert den Pokalsieg über den TuS Wiehl
1924: Unser Verein geht eine kurze Vereinigung mit Drabenderhöhe ein

Die Dreißiger: Harte Zeiten voller Wut und Trauer
Hatte man ein Jahr zuvor noch mit einer krassen Wassernot zu kämpfen, ist es Anfang der Dreißiger – genauer am 24. November 1930 – deutlich zu viel Wasser, das den Menschen in Bielstein zu schaffen macht. Das erste große von einigen noch folgenden Hochwassern macht sich in Bielstein breit und setzt auch unseren Sportplatz unter Wasser. Ansonsten stehen die Dreißiger aber auch in Bielstein klar im Zeichen des Nationalsozialismus. So wird der bisherige Bürgermeister Heinrich Brindöpke kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nach 35 (!) Dienstjahren aus dem Amt gedrängt und durch den neuen Bürgermeister Karl Pflitsch ersetzt - posthum wird Brindöpke viele Jahrzehnte später zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt werden. Es bleibt nicht das einzige Ereignis, das mit dem Nationalsozialismus in Verbindung steht: Die Inbetriebnahme eines Triebwagens auf der Kleinbahnstrecke Bielstein - Waldbröl zum schnelleren Transport von Gütern ist in diesem Kontext genauso zu sehen wie die Errichtung von mehreren Arbeitsdienstlagern zur Mitte sowie dem Bau des Hitlerjugendheims zum Ende des Jahrzehnts.
In diesen Zeiten gibt es nur wenige erfreuliche Nachrichten für die Menschen, die Errichtung des Schießstands oberhalb unseres Sportplatzes im Jahr 1939 ist schon eines der wenigen Highlights.
Weitere Ereignisse
24.11.1930: Ungewöhnliches Hochwasser nach Unwetter mit vielen Schäden
1933: Kurz nach der Machtergreifung der Nazis wird Bürgermeister Heinrich Brindöpke nach 35 Dienstjahren aus Amt gedrängt
04.12.1933: Provisorisches Arbeitsdienstlager wird im Hotel Bubenzer errichtet
05.1934: Arbeitsdienstlager oberhalb von Kehlinghausen wird in Betrieb genommen
23.04.1935: Moderner Triebwagen mit Holzvergaser nimmt Betrieb auf Kleinbahnstrecke Bielstein - Waldbröl auf
21.04.1937: Wiehltalbahn wird 40 Jahre alt
08.08.1938: Kind & Co. feiert 50-jähriges Geschäftsjubiläum
1939: Neuer Schießstand wird am Fuße des Burgbergs gegenüber Sportplatz errichtet
1939: Neues Hitlerjugendheim wird am Burgberg errichtet

Die Dreißiger: Sport als wichtige Ablenkung
Es ist vor allem unser Verein, der in den Dreißigern für positive Nachrichten in Bielstein sorgt. Mit der Gründung einer eigenen Alten Herren und dem 10-jährigen Jubiläum setzt der Verein gleich im ersten Jahr des neuen Jahrzehnts echte Duftmarken. Und auch in der Folge läuft es für den BSV Bielstein gut, der zwischen 1933 und 1938 eine seiner sportlich erfolgreichsten Zeiten erlebt und insgesamt zwei Mal seinen Sportplatz umbaut. Dann allerdings kommt der Krieg und mit ihm der Einzug von insgesamt acht Stammspielern der damaligen Mannschaft zum Militär - eine Dezimierung, die der Verein nur durch das Auffüllen der Mannschaft mit Alt-Herren-Spielern kompensieren kann. Gespielt wird übrigens trotz Krieg zunächst weiter (s. dazu Vierziger).
Weitere Ereignisse
01.03.1930: Erste Alt-Herren-Mannschaft wird gegründet
04.07.1930: Unser Verein feiert 10-jähriges Stiftungsfest
10.05.1932: Bielstein zerlegt Lindlar mit 2:5
1933-1938: Unser Verein hat eine sehr erfolgreiche Zeit mit vielen großartigen Talenten
27.04.1935: Neuer Sportplatz wird eingeweiht (wesentliche Verbreiterung)
12.07.1936: Neues Schwimmbad und Sportplatz, der aufgrund des Schwimmbads ein Stück verlegt wird, werden eingeweiht
1938: Acht Stammspieler werden in den Krieg eingezogen - viel Qualität geht verloren







Die Vierziger: Positive Entwicklungen nach dem Krieg
Über die erste Hälfte der Vierziger ist nicht allzu viel überliefert, was natürlich (auch) mit dem Krieg zusammenhängt, der das Leben der Bielsteiner zum damaligen Zeitpunkt fest im Griff hat. Überraschend ist dann aber doch, wie schnell die Menschen die Kraft für den Wiederaufbau finden. Bereits am 3. April kann die durch den Krieg teilweise zerstörte Bahnlinie zwischen Bielstein und Waldbröl wieder den Betrieb aufnehmen.
Auch die Unterhaltung findet wieder schnell Einfluss in das Leben der Bielsteiner: Am 21. August 1948 veranstaltet der Bielsteiner Boxclub (mit dem klangvollen Namen ABC Bielstein) seine erste öffentliche Boxveranstaltung - und zwar genau dort, wo damals und heute gekickt wird: auf dem Bielsteiner Fußballplatz.
Und auch die Einwohnerzahlen steigen wieder deutlich an, was sich einerseits in vielen neu gebauten Wohnungen (220 Wohnungen zwischen 1948 und 1952) und andererseits in steigenden Schülerzahlen (zuvor: ca. 700-800 Schüler, anschließend: 1.300 Schüler) widerspiegelt. Verantwortlich dafür sind wachsende Flüchtlingszahlen, die dem Land zusammen mit den Einheimischen in den Folgejahren zu einem echten Wachstums-Boom verhelfen.
Weitere Ereignisse
03.04.1946: Bahnlinie wird wieder in Betrieb genommen
21.08.1948: Boxclub ABC Bielstein veranstaltet erste Boxveranstaltung auf dem Sportplatz in Bielstein gegen Post SV Köln
1948-1952: Es entstehen 220 neue Wohnungen mit 676 Zimmern
15.11.1949: Die Schülerzahlen wachsen von 700-800 auf 1300 an, der Unterricht muss teilweise vor- und nachmittags durchgeführt werden

Die Vierziger: Von Jubiläen, Zwangspausen und Wiederkehrern
Obwohl der Krieg längst in vollem Gange ist, wird in Bielstein bis zum Anfang der Vierziger Fußball gespielt - das letzte überlieferte Spiel datiert vom 12. Oktober 1942 und ist ein 5:1 Derbysieg über Drabenderhöhe. Nichtsdestotrotz haben die Bielsteiner in dieser Zeit aber logischerweise andere Sorgen als den Fußball, weshalb das Vereinsleben von dort an ruht.
Allerdings nicht sehr lange: Das erste Spiel nach dem Krieg datiert nämlich bereits vom 3. April 1946 (also dem gleichen Tag der Wiederinbetriebnahme der Bahnlinie) und ist ein 1:1 Unentschieden – erneut geht es gegen Drabenderhöhe. Dass der Fußball in Bielstein in den Vierzigern insgesamt nur so kurz ruht, liegt vor allem an Rudi Schneider, der die Wiederkehrer zusammenruft und den Verein neu aufbaut. Es spricht aber auch für die Bedeutung des Vereins in dieser Zeit, der den Mitgliedern eine Art Zufluchtsort vor den schrecklichen Erlebnissen zu sein scheint.
Drei Monate später, am 16. Juli 1946, begeht der Verein schließlich mit einem Jahr „Verspätung” im Rahmen einer Werbewoche sein 25-jähriges Bestehen.
Weitere Ereignisse
16.12.1940: Bielstein und Vollmerhausen trennen sich 1:1 Unentschieden
12.10.1942: Bielstein zerlegt Drabenderhöhe mit 5:1
1946: Rudi Schneider ruft Wiederkehrer zusammen und baut Verein neu auf
03.04.1946: Bielstein und Drabenderhöhe trennen sich 0:0 Unentschieden
16.07.1946: Unser Verein feiert mit einem Jahr Verspätung sein 25-jähriges Bestehen mit Werbewoche

Die Fünfziger: Bielstein wächst
In den Fünfzigern setzt sich das fort, was sich bereits zum Ende der Vierziger angedeutet hatte: Bielstein wächst. Eine der ersten Veränderungen ist die Personalie des Gemeindedirektors: Kurt Selbach, der am 1. April 1950 das Amt übernimmt, führt Bielstein fortan zusammen mit den Bürgermeistern Emil Forst und Peter Steinmetzler – und wird dieses Amt bis zur kommunalen Neugliederung im Jahr 1969 innehaben. Unter Selbach gibt es zahlreiche positive Entwicklungen, wie beispielsweise der Anschluss Bielsteins an die Wasserversorgung des Aggerverbands im Jahr 1953. Ansonsten sind viele Highlights vor allem sportlicher Natur: Nachdem der Bielsteiner Bademeister Lothar Rau am 20. Juli 1951 zunächst Deutscher Meister im Schwergewichtsboxen wurde, ist es im Jahr 1952 ein gewisser MSC Bielstein, der dem Ort Bielstein das erste Motocross-Rennen auf dem Bielsteiner Waldkurs schenkt und damit eine Bielsteiner Institution ins Leben ruft, die bis heute Bestand hat. Vier Jahre später folgt die nächste Institution: Unter der Trägerschaft des ADAC wird der Campingplatz Bielstein errichtet, der zusammen mit dem Freibad, dem Freizeitpark und unserem Sportplatz bis heute den Sport- und Freizeitpark Bielstein bildet.
Weitere Ereignisse
01.04.1950: Kurt Selbach wird Gemeindedirektor und hat Amt bis zur kommunalen Neugliederung inne - Bürgermeister sind Emil Forst und Peter Steinmetzler
20.07.1951: Bielsteiner Lothar Rau erringt Deutsche Meisterschaft im Boxen (Schwergewicht)
21.09.1952: Das erste Motocross-Rennen findet auf dem Bielsteiner Waldkurs statt
06.1953: Bielstein wird an die Wasserversorgung des Aggerverbands angeschlossen
20.03.1954: Zur besseren Begehbarkeit werden Bürgersteige errichtet und mit Bleisand abgestreut
1956: Campingplatz wird unter der Trägerschaft des ADAC errichtet

Die Fünfziger: Ein wechselhaftes Jahrzehnt
Für den BSV Viktoria Bielstein sind die Fünfziger ein sehr wechselhaftes Jahrzehnt. Dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse im Jahr 1951 folgt im darauffolgenden Jahr der Abstieg und nur ein Jahr später der direkte Wiederaufstieg. Noch im gleichen Jahr gibt es dann die nächste zwar sehr unscheinbare und doch sehr wertvolle Veränderung am Bielsteiner Sportplatz: So werden vier Flutlichter errichtet, was unseren Mitgliedern bis heute ermöglicht, auch bei Dunkelheit zu trainieren. Sechs Jahre bringt das unserem Verein das gewünschte Glück, dann steigt die Erste Herren im Jahr 1958 in die 2. Kreisklasse ab – auch, weil man bereits zum zweiten Mal in einer Hochphase des Erfolgs zahlreiche Spieler an die Bundeswehr abdrücken muss. Verantwortlich dafür ist die Gründung der deutschen Bundeswehr am 12. November 1955, die mit dem Eintritt der Bundesrepublik Deutschland in die NATO einhergeht.
Weitere Ereignisse
1950: Erste Herren feiert unter Trainer Rudi Irmscher Aufstieg in 1. Kreisklasse
1951: Erste Herren muss Abstieg in 2. Kreisklasse verkraften
1952: Erste Herren feiert vor Holpe-Steimelhagen Aufstieg in 1. Kreisklasse
07.10.1952: Unser Verein lässt vier große Scheinwerfer anbringen, um nach Beginn der Dunkelheit trainieren zu können
1958: Erste Herren muss Abstieg aus 1. Kreisklasse verkraften, nachdem viele Spieler zur Bundeswehr ausrücken müssen
1958: Unser Verein gründet eine Schülermannschaft

Die Sechziger: Kurze Eigenständigkeit
Die Sechziger beginnen mit guten Nachrichten für den Ort Bielstein: Nachdem man seit 1901 zur Gemeinde Drabenderhöhe gehört hatte, wird Bielstein nun endlich „erwachsen” und darf fortan unter dem Namen „Bielstein (Rheinland)” als eigenständige Gemeinde auftreten. Danach gibt es weitere Veränderungen: Schlechten Nachrichten wie die Einstellung des Personen-Nahverkehrs über die Bahnlinie Bielstein - Waldbröl im Jahr 1965 sowie einem erneuten Hochwasser im Jahr 1967 stehen dabei positive Nachrichten wie die Errichtung einer Kanalisation im Jahr 1966 und der Bau der Umgehungsstraße zwei Jahre später gegenüber. Am 1. Juli 1969 folgt schließlich eine der größten Veränderungen der damaligen Zeit: So wird die kommunale Neugliederung durchgeführt, die den Bielsteinern und ihrer Gemeinde die dann doch sehr kurze Eigenständigkeit nimmt und sie mit der Gemeinde Wiehl zur Stadt Wiehl verbindet – ein historisches Ereignis, das sich beim Besuch von einem der populärsten deutschen Fußballer, Helmut Rahn, im Bielsteiner Hotel Herhaus am 13. Juli 1960 noch nicht angedeutet hatte.
Weitere Ereignisse
1960: Gemeinde Bielstein (Rheinland) wird selbstständig
13.07.1960: Helmut Rahn ist für 10 Tage im Hotel Herhaus zu Gast
30.06.1966: Letzte Fahrt findet auf der Kleinbahnstrecke Bielstein - Waldbröl statt
27.09.1966: Kanalisation wird gebaut, da die Nutzung des Obergrabens „unerträglich” ist
1967: Hochwasser der Wiehl vor Weihnachten, Sportplatz wird überflutet
04.12.1968: Umgehungsstraße wird eingeweiht
01.07.1969: Gemeinde Bielstein wird mit Gemeinde Wiehl vereinigt, Bielstein verliert Bürgermeister
1969-1975: Gebrüder Noss holen sich mehrfach Deutsche Meisterschaft im Seitenwagen-Gelände

Die Sechziger: Ein goldenes Jahrzehnt
Der BSV Viktoria Bielstein ist in den Sechzigern auf dem besten Weg zur Nummer 1 der Stadt. Mit dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse im Jahr 1963 stellt der Verein eine wichtige Weiche für ein großartiges Jahrzehnt, das man wohl als sportlich noch erfolgreicher einordnen darf als die Dreißiger. Nachdem man sich im folgenden Jahr sehr souverän den Klassenerhalt sichern kann, scheiterte man in den Folgejahren mehrfach nur knapp am Aufstieg in die Bezirksklasse. Am wohl tragischsten bringt man sich im Jahr 1968 um den verdienten Lohn, als man vor 1.500 Zuschauern in Wiehl erst im Entscheidungsspiel gegen Sinspert-Wehnrath mit 1:2 unterliegt und damit den Aufstieg nur um Haaresbreite verpasst. Diesen feiert dann die Zweite Herren ein Jahr später - von der 3. Kreisklasse geht es in die 2. Kreisklasse. Dass es in diesem Jahrzehnt nicht nur bei den Senioren gut läuft, zeigen auch die tollen Erfolge und Mitgliederzahlen der Jugendabteilung.
Weitere Ereignisse
1963: Erste Herren feiert ohne richtigen Trainer Aufstieg in die 1. Kreisklasse
1964: Glanzvolle Zeit unter Trainer Kurt Kreile beginnt
19.-26.06.1966: Unser Verein führt zweite Bielsteiner Sportwerbewoche durch
1967: Unser Verein profitiert von sehr guter Jugendarbeit, Erste Herren wird Vierter in der 1. Kreisklasse
1968: Erste Herren ist lange Tabellenführer, wird erst am letzten Spieltag von Sinspert-Wehnrath abgefangen
19.05.1968: Erste Herren verliert Entscheidungsspiel um Aufstieg vor 1500 Zuschauern in Wiehl gegen Sinspert-Wehnrath mit 1:2 (0:2)
1969: Zweite Herren feiert Aufstieg in die 2. Kreisklasse

Die Siebziger: Große Investitionen in die Infrastruktur
Die Entwicklung Bielsteins nimmt in den Siebzigern richtig Fahrt auf: Zunächst erhält die Gemeinde Wiehl, deren Teil Bielstein bereits seit zwei Jahren ist, im Jahr 1971 von offizieller Seite die Stadtrechte. Dadurch kommt Wiehl in den Genuss zahlreicher Vorteile - was sich später noch als Glücksgriff herausstellen soll. Die Entwicklung schreitet auch in der Folge weiter mit großen Schritten voran: Das Hotel Herhaus, das seit Jahrzehnten und über Kreisgrenzen hinaus für seine Gastronomie und Feste bekannt ist, muss schließen und dem Zweckbau Weissenberger Haus weichen - eine Lösung auf Zeit, die der spätere Bürgermeister Werner Becker-Blonigen später einmal als “schwere Bausünde der 70er Jahre” bezeichnen wird. Das Tempo der Veränderungen bleibt auch danach hoch: Noch im selben Jahr bekommt das Schulzentrum Bielstein eine neue Aula, ein neues Hallenbad sowie eine neue Dreifachturnhalle, in der der VfL Gummersbach in der Hochphase seines Schaffens zwischen 1973 und 1976 immer wieder mal Heimspiele austragen wird.
Das Thema Infrastruktur bleibt auch danach ein großes: Nachdem im Jahr 1976 zunächst in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sportplatz Tennisplätze und ein Freizeitgelände entstehen (und der Campingplatz dafür verlegt wird), wird für die Region Oberbergischer Kreis mit der Eröffnung des Teilstücks der A4 zwischen Olpe und Gummersbach eine extrem wichtige Weiche gestellt - so können die Menschen erst seit diesem Jahr in Bielstein und Gummersbach von der Autobahn abfahren. Im Gegenzug schließt der Bahnhof Bielstein endgültig, nachdem er bereits einige Jahre zuvor den Personen-Nahverkehr eingestellt hatte. Zwei Jahre später wird der Bahnhof zusammen mit dem Hotel Bubenzer schließlich einem Busbahnhof mit Umgehungsstraße weichen.
Weitere Ereignisse
1971: Gemeinde Wiehl erhält Stadtrechte, Wilhelm Schürmann wird Bürgermeister
1972: Hotel Herhaus mit Anbau weicht dem Weissenberger Haus
1972: Aula, Hallenbad und Dreifachturnhalle erweitern das Schulzentrum
1973-1976: VfL Gummersbach trägt seine Heimspiele in der Sporthalle Bielstein aus
1975-1976: Steinhausen/Huber werden Weltmeister im Gespann-Straßenrennsport
02.07.1976: Tennisfreunde Bielstein werden gegründet - Tennisplätze und ein Freizeitgelände entstehen, der Campingplatz wird verlegt
01.12.1976: Bahnhof Bielstein schließt
1976: Teilstück der A4 zwischen Gummersbach und Olpe wird eröffnet - mit den Abfahrten Bielstein und Gummersbach
1978: Hotel Bubenzer und der Bahnhof weichen einem Busbahnhof mit Umgehungsstraße

Die Siebziger: Großes Jubiläum, große Spiele
Für unsere Verhältnisse sind die Siebziger ein relatives unspektakuläres Jahrzehnt. Am 7. Juni 1970 empfängt man anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums den damaligen Regionalligisten Bayer 04 Leverkusen und unterliegt zur Feier des Tages mit 1:10 (0:3). Anschließend geht eines der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte verloren – gegen den damaligen Bezirksligisten Sinspert-Wehnrath unterliegt man im Kreispokalfinale am 20. Mai 1971 trotz einer tollen Aufholjagd in der zweiten Halbzeit mit 2:3 (0:3).
Historisch ist die Entscheidung des Fußballverbands vom 16. November 1974, die es unserem Verein mit einem Schreiben vom 16. November erlaubt, Werbung auf Trikots zu drucken. Mit dem 1. Septemberfest auf der Brauereiwiese bringen wir im Jahr 1976 dann ein neues Festformat nach Bielstein. Dass man schließlich zwei Jahre später eine Liga tiefer spielt, hat nicht etwa mit einem Abstieg zu tun, sondern mit der Einführung der Landesliga, die dafür sorgt, dass die Kreisliga A nicht mehr die sechste, sondern die siebte Liga ist – es soll nicht die einzige Reform bleiben.
Weitere Ereignisse
07.06.1970: Verstärkte Erste Herren empfängt anlässlich des 50-jährigen Bestehens Regionalligist Bayer 04 Leverkusen und unterliegt 1:10 (0:3)
20.05.1971: Erste Herren unterliegt im Kreispokalfinale gegen Bezirksligisten Sinspert-Wehnrath mit 2:3 (0:3)
07.-09.09.1974: 1. Septemberfest findet auf der Brauereiwiese statt
16.11.1974: Trikotwerbung wird erlaubt
1978: Landesliga wird gegründet, dadurch wird Kreisliga A von sechster zur siebter Liga

Die Achtziger: Wichtige Weichen für die Zukunft
Im Jahr 1980 veranstaltet der Heimatverein erstmals zwei Feste, die man noch heute gerne feiert – den Rosenmontagszug sowie den Bielsteiner Weihnachtsmarkt. Im gleichen Jahr ist es dann der Bielsteiner Männerchor, der für überregionale Bekanntheit des Ortes durch die Errungenschaft des insgesamt dritten deutschen Meisterchortitels (nach 1968 und 1975) sorgt. Um Titel wird auch ein Jahr später beim großen „Preis der Nationen”, der offiziellen Mannschafts-Weltmeisterschaft im MotoCross, gekämpft.
Neben diesen beiden Wettbewerben gibt es drei weitere wichtige Ereignisse für den Ort: Da ist zum einen die Wiederinbesitznahme des historischen Burghaus, das Bielstein bis heute einen besonderen Flair gibt, durch die Stadt Wiehl im Jahr 1968 und zum anderen die finale Entscheidung zur Wiedereröffnung des renovierten Bielsteiner Freibads, der ein hartes Ringen mit Rat und Verwaltung vorausgeht. Die Verlegung der Landstraße in Richtung Mühlen sichert schließlich hunderte von Arbeitsplätzen, denn nur so kann der Standort der Firma Erwin Kampf gesichert werden.
Weitere Ereignisse
1980: Bielsteiner Rosenmontagszug und Weihnachtsmarkt finden erstmals statt
1980: Bielsteiner Männerchor erringt dritten Meisterchortitel (nach 1968 und 1975)
1981: MSC Bielstein veranstaltet offizielle Mannschafts-Weltmeisterschaft („Preis der Nationen”) im MotoCross
1986: Historisches Burghaus geht in den Besitz der Stadt Wiehl über
1987: Brauerei erbaut kupfernes Sudhaus
14.05.1988: Renoviertes Freibad eröffnet nach hartem Ringen
1988: Standort der Firma Erwin Kampf wird durch Verlegung der Landstraße gesichert












Die Achtziger: Neuer Sportplatz, neue Liga
Für den BSV Viktoria Bielstein sind die Achtziger wiederum ein unscheinbares, aber doch sehr wichtiges Jahrzehnt: Schließlich stellt unser Verein mit dem Umbau des Rasenplatzes zu einem hochmodernen Ascheplatz eine wichtige Weiche, um seine Mitglieder halten zu können – wie sich die Zeiten doch ändern. Dass man vier Jahre später unter dem damaligen Trainer Karl-Günter Mörchen absteigt, war schnell vergessen, denn nur ein Jahr später kann man den direkten Wiederaufstieg unter Trainer Jürgen Behrendt feiern. Trotzdem findet man sich vier Jahr später erneut eine Liga tiefer – verantwortlich dafür ist aber wie bereits in den Siebzigern kein Abstieg, sondern die neu eingeführte Bezirksliga, die dafür sorgt, dass die Kreisliga A zur achten Liga wird.
Weitere Ereignisse
09.08.1980: Sportplatz wird umgebaut, aus Rasenplatz wird neuer Ascheplatz
1984: Erste Herren muss unter Trainer Karl-Günter Mörchen Abstieg in die Kreisliga B verkraften
1985: Erste Herren feiert unter Trainer Jürgen Behrendt Aufstieg in die Kreisliga A
1989: Bezirksliga wird gegründet, dadurch wird Kreisliga A zur achten Liga

Die Neunziger: Einweihung des neuen Sportplatzes und Veranstaltung großer Wettbewerbe
Die Neunziger stehen in Bielstein ganz im Zeichen von infrastrukturellen Veränderungen: Im Jahr 1990 wird zunächst die Bechstraße mit der Bielsteiner Straße verbunden, wodurch die Anbindung Bielsteins an die Orte Mühlen und Linden verbessert wird. Bereits zuvor wird im Bielsteiner Zentrum der Brindöpke-Platz eingeweiht, der aufgrund seiner Verdienste nach dem langjährigen Bürgermeister Heinrich Brindöpe benannt wird (s. Dreißiger). Zwei Jahre später wird in Bielstein ein Geschäftshaus mit Parkdeck gebaut, von wo aus man noch heute einen schönen Blick auf das Bielsteiner Zentrum genießen kann. Die Verlegung der Landstraße im Jahr 1996 sichert dann u.a. den Standort der Firma Kind & Co. – was angesichts der vielen, auch heute noch geltenden Verbindungen der Firma mit der Bielsteiner Bevölkerung rückblickend als nicht wichtig genug angesehen werden kann.
Im selben Jahr ist es dann erneut der MSC Bielstein, der für überregionale Bekanntheit des Ortes sorgt: Jörg Steinhausen, der heute erster Vorsitzender des MSC Bielstein und zu diesem Zeitpunkt bereits sechsfacher deutscher Meister im Gespann-Straßensport ist, sichert sich auf dem Bielsteiner Waldkurs den Europameistertitel in eben jener Disziplin - mehrere tausend Zuschauer gucken ihm dabei live vor Ort zu. Ein Jahr vor der Jahrtausendwende hat dann auch die Feuerwehr Bielstein-Weiershagen Grund zum Jubeln - sie bekommen ein neues Feuerwehrhaus gebaut, in dem sie bis heute ihren Standort haben. Die Bielsteiner Bevölkerung kann also weiterhin beruhigt schlafen ...
Weitere Ereignisse
1990: Bechstraße wird mit Bielsteiner Straße verbunden
12.02.1990: Ortskern wird saniert, „Brindöpke-Platz” mit Skulptur „Kommunikation” entsteht
1992: In der Ortsmitte werden ein Pavillon und ein Geschäftshaus mit Parkdeck gebaut
1996: Standort der Firma Kind & Co. wird durch Verlegung der Landstraße gesichert
1996: Jörg Steinhausen, sechsfacher deutscher Meister, wird Europameister im Gespann-Straßensport
1999: Löschzug Bielstein/Weiershagen erhält neues Feuerwehrgerätehaus

Die Neunziger: Ein neues Karnevalskonzept und ein Happy End zur Jahrtausendwende
Unser Verein entwickelt sich in den Neunzigern dagegen zu einer Fahrstuhlmannschaft: Gleich zu Beginn des Jahrzehnts steigt unsere Erste Herren in die Kreisliga B ab, mit der man sich leider etwas länger anfreunden muss. Durch den Aufstieg unserer Zweiten Herren drei Jahre später spielen beide Mannschaft zwischendurch sogar einmal in derselben Liga. Im Jahr 1995 sorgt der BSV Viktoria Bielstein dann außerhalb des Sportplatzes für Schlagzeilen: Mit einem neuen Konzept verhilft man seinem traditionellen Karnevalsfest zu neuem Glanz und hat damit großen Erfolg – über Jahre hinweg ist die Feier eine feste Institution im Oberbergischen Karnevalskalender und stets gut besucht. Das scheint auch unsere Sportler beflügelt zu haben, denn noch im selben Jahr steigt man unter Trainer Uwe Neumann in die Kreisliga A auf. Zwar geht es nur ein Jahr später unter demselben Trainer wieder in die Kreisliga B. Doch kurz vor der Jahrtausendwende kommt es zum Happy End, als unseren Männern unter Trainer Klaus Vogel erneut der Sprung in die Kreisliga A gelingt.
Weitere Ereignisse
1990: Erste Herren muss Abstieg in Kreisliga B verkraften
1993: Zweite Herren feiert Aufstieg in Kreisliga B
1995: Verein entwickelt neues Konzept fürs Karnevalsfest und hat großen Erfolg
1995: Erste Herren feiert unter Trainer Uwe Neumann Aufstieg in Kreisliga A
1996: Erste Herren muss unter Trainer Uwe Neumann Abstieg in Kreisliga B verkraften
1999: Erste Herren feiert unter Trainer Klaus Vogel Aufstieg in Kreisliga A

Die Zweitausender: Von schweren (Umwelt-)Katastrophen und sozialen Treffpunkten
Das neue Jahrtausend beginnt für Bielstein alles andere als gut: Ein Jahrhundert-Hochwasser im Wiehltal im Mai 2001 sorgt für schwere Wasserschäden im gesamten Ort – darunter auch am Sportplatz, am Campingplatz und in der angrenzenden Turnhalle, die durch die Nähe zur Wiehl besonders schwer betroffen sind. Die Konsequenz: Aufräumarbeiten, die noch einige Monate nach dem Hochwasser andauern. Und es wird vorerst nicht besser: Als am 26. August 2004 nach einem Unfall ein Tanklastzug von der Wiehltalbrücke stürzt, ist das nicht nur eines der tragischsten Ereignisse in der jüngeren Wiehler Geschichte, sondern auch der Startpunkt für jahrelange Verkehrsbelastungen Bielsteins. Der offiziell teuerste Straßenverkehrsunfall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hält die Oberbergische Bevölkerung durch Sperrungen und Umleitunge bis ins neue Jahrzehnt hinein im Atem. Ähnliches lässt sich auch über den Orkan Kyrill sagen, der die Bevölkerung nach dem 18. Januar 2007 mit einer Spur der Verwüstung zurücklässt. Erst im Anschluss werden die Nachrichten wieder erfreulicher: Am 12. Juni 2007 kauft die Stadt Wiehl das Weissenberger Haus und sorgt durch den Weiterverkauf an einen Investor im Anschluss dafür, dass sich der „Schandfleck” im Bielsteiner Zentrum für ein Kostenvolumen von 5,3 bis 5,5 Millionen Euro zu einem „sozialen Treffpunkt für Jung und Alt” entwickelt. Und es geht weiter mit wichtigen Investitionen im Ort: Nur ein Jahr nach dem Weissenberger Haus wird das Bielsteiner Burghaus aufwendig renoviert und zur Kulturstätte der Stadt umgebaut. Davon profitiert der Ort bis heute, regelmäßig finden Veranstaltungen und Versammlungen im Burghaus statt. Mit einem Gestaltungskonzept für das Bielsteiner Haus im Dezember 2009 rundet man das erfreuliche Gesamtbild der zweiten Hälfte des Jahrzehnts schließlich ab.
Weitere Ereignisse
2001: Jahrhundert-Hochwasser macht sich im Wiehltal breit, schwere Wasserschäden am Sportplatz und in der Turnhalle
2004: Markus Pieper wird Weltmeister im Heißluftballonfahren
26.08.2004: Tanklastzug stürzt von der Wiehltalbrücke - mit der Folge jahrelanger Verkehrsbelastungen
18.01.2007: Orkan Kyrill hinterlässt in den Wäldern eine Spur der Verwüstung
12.06.2007: Stadt Wiehl kauft das Weissenberger Haus
2008: Burghaus Bielstein wird aufwendig renoviert und zur Kulturstätte der Stadt
01.12.2009: Gestaltungskonzept für Bielsteiner Haus wird erarbeitet

Die Zweitausender: Schwerer Start ins neue Jahrtausend
Für den BSV Viktoria Bielstein setzt sich zu Beginn des neuen Jahrtausends das fort, was sich zum Ende des alten bereits angedeutet hatte – echte Highlights wechseln sich mit deftigen Rückschlägen ab. Gleich zu Beginn des Jahrtausends heißt es erst einmal Abschied nehmen von der Kreisliga A - unter Trainer Uwe Funke geht es runter in die Kreisliga B. Durch die schweren Wasserschäden am Sportplatz ein Jahr später liegt der Fokus dann aber ohnehin erst einmal auf nicht-sportlichen Dingen. Dass man daraus auch Kraft ziehen kann, demonstriert unsere Erste Herren mit der Meisterschaft und dem Aufstieg im Jahr 2004 – wieder unter Trainer Uwe Funke. Leider reicht es nur für ein Jahr in der höchsten Kreisklasse – bereits 2005 geht es nämlich wieder runter in die Kreisliga B. Doch es kommt noch schlimmer: Nach zwei Jahren in der Kreisliga B steigt unsere Erste Herren nach einem echten Seuchenjahr in die Kreisliga C ab – ein Unfall, den man nur ein Jahr später mit dem direkten Wiederaufstieg immerhin korrigieren kann. Grund zum Jubeln hat man dann auch bei den U13 Junioren, die in diesem Jahr Meister werden – einige der damals erfolgreichen Jungs spielen noch heute in unserer Ersten Herren. Nach dem Wiederaufstieg unserer Ersten Herren gibt es einen größeren Umbruch, wodurch sich die Struktur der Mannschaft stark verändert. Die Klasse der Mannschaft reicht leider nicht aus, um die Klasse zu halten – der erneute Abstieg in die Kreisliga C ist besiegelt. Mit dieser Klasse wird man sich in der Folge etwas länger anfreunden müssen.
Weitere Ereignisse
2000: Erste Herren muss unter Trainer Uwe Funke Abstieg in Kreisliga B verkraften
2001: Jahrhundert-Hochwasser verursacht schwere Wasserschäden am Sportplatz und in der Turnhalle
2004: Erste Herren wird unter Trainer Uwe Funke Meister und feiert Aufstieg in Kreisliga A
2005: Erste Herren muss unter Trainer Uwe Funke Abstieg in Kreisliga B verkraften
2007: Erste Herren muss Abstieg in Kreisliga C verkraften
2008: U13 Junioren wird Meister
2008: Erste Herren feiert Aufstieg in Kreisliga B
2009: Erste Herren muss Abstieg in Kreisliga C verkraften

Die Zweitausendzehner: Großer Attraktivitätsschub für Bielstein
Das letzte Jahrzehnt beginnt für Bielstein wesentlich besser als das vorherige Jahrzehnt: So werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den Ort weiterhin attraktiver zu machen – mit Erfolg.
Den Auftakt dafür bildet die Bürgerwerkstatt zum Integrierten Handlungskonzept (IHK) am 6. März 2010, an der die Bevölkerung über Maßnahmen zur Verschönerung des Bielsteiner Zentrums informiert wird und Anregungen und Kritik äußern kann – ein Format, von dem die Beteiligten bis heute immer noch schwärmen. Eine der ersten dort beschlossenen Maßnahmen ist die Umgestaltung des Busbahnhofes, durch die sich der Bahnhof vom Hinterhof zum Eingangstor Bielsteins entwickelt.
Mit der Neugestaltung der Bielsteiner Straße und der Einrichtung eines Historischen Rundwegs führt man die Entwicklung ein Jahr später konsequent fort. Noch im selben Jahr soll dann auch der Sport- und Freizeitpark Bielsteins ein neues Erscheinungsbild bekommen. Neben dem Umbau unseres Sportplatzes und des Vereinshauses, die beide komplett umgebaut bzw. modernisiert werden, wird auch der Freizeitbereich im Bereich der Wiehlaue verschönert - weitere Maßnahmen sollen schließlich in den nächsten zwei Jahren folgen. Vorläufig abgeschlossen werden die Maßnahmen mit der Einweihungsfeier der Jahnstraße im Jahr 2016, die auf dem Gelände unseres Vereins stattfinden.
Den endgültigen Schlusspunkt der Umbauten bilden aber die Bauarbeiten an der Bantenberger Straße, die seit dem 28. August 2019 laufen und im Jahr 2021 fertiggestellt werden sollen – nach dann mehr als 34 Jahren Planungszeit.
Weitere Ereignisse
06.03.2010: Bürgerwerkstatt zum Integrierten Handlungskonzept (IHK) Bielstein-Zentrum
08.2011: Förderverein Freibad Bielstein wird gegründet
2013: Busbahnhof Bielstein wird umgebaut und vom Hinterhof Bielsteins zum Eingangstor
04.2014: Bielsteiner Straße wird umgebaut, historischer Rundweg wird eingerichtet
2014: Sportplatz und Vereinshaus wird umgebaut, Wetterfahne auf dem Burgberg wird renoviert
2016: Bielstein feiert Einweihung der Jahnstraße
28.08.2019: Landesbetrieb NRW baut Bantenberger Straße aus
31.08.2019: ADAC MX-Masters findet auf der Rennstrecke im Uelpetal statt











Die Zweitausendzehner: Die Wiederauferstehung
Aus Sicht des BSV Viktoria Bielstein war das letzte Jahrzehnt ein Jahrzehnt des Aufbruchs und der positiven Veränderungen. Ein sehr zentrales Ereignis für diese Entwicklung ist die Ernennung von Christof Fries zum ersten Vorsitzenden im Jahr 2011, der damit die Nachfolger von Lothar Vollmer und Eckhard Klees antrat. Auch dank der Unterstützung seiner erfahrenen Vorgänger schafft es der neue Vorsitzende, mit einer selbst-auferlegten Vision ein starkes Team um sich herum aufzubauen, das die zahlreichen Projekte mit Herzblut und Leidenschaft vorantreibt. Eines der ersten und zugleich wichtigsten Projekte ist dabei das Kunstrasenprojekt, das im Jahr 2012 startet und nach zahlreichen Aktivitäten in der feierlichen Eröffnung der Dr. Kind Arena im Jahr 2014 seinen Abschluss findet. Dass man dabei das Sportliche nicht aus den Augen verliert, beweisen die Meisterschaft der U15 Juniorinnen im Jahr 2013 und der Aufstieg der Zweiten Herren im Jahr 2014.
Trotz aller Projekte bewahrt sich der Verein aber auch in diesem Jahrzehnt etwas sehr Entscheidendes: seine soziale Verantwortung. So unterstützt man im Jahr 2013 die Flutopfer des Elbehochwassers mit mehreren Aktionen (darunter ein Benefizspiel) und übergibt die Einnahmen aus den Aktionen schließlich bei einer Reise in die Partnerstadt Crimmitschau. Zwei Jahre später dann übernimmt unser Verein in einer unübersichtlichen politischen Lage erneut Verantwortung, installiert mit Achim Schulz als erster Verein im Oberbergischen Kreis einen Integrationsbeauftragten und nimmt mehr als 30 Flüchtlinge in seinem Verein auf – ein Modell, das bis heute erfolgreich ist und seit drei Jahren vielen Geflüchteten eine neue Heimat bietet.
Diese insgesamt sehr positiven Entwicklungen bleiben nicht unbemerkt und werden in regelmäßigen Abständen belohnt. So wird der BSV Viktoria Bielstein im Jahr 2015 zum neuen DFB-Stützpunkt des Fußballkreises Berg ernannt – eine Ehre, die der Verein bis heute auch so versteht und unsere Gäste jeden Montag mit viel Herzblut beherbergt. Im selben Jahr gastiert dann – ein Jahr nach dem Titelgewinn der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien – der WM-Pokal im Rahmen der sogenannten Ehrenrunde für einen Tag in Bielstein. Diese tolle Veranstaltung, zu der unser Verein mehr als 1.500 Gäste bei sich begrüßen kann, hatte man in einer Ausschreibung gewonnen. Die Ehrenrunde ist zugleich so etwas wie die Generalprobe für zwei Großveranstaltungen, die man im Jahr 2016 verantworten soll. Dabei gastieren zunächst die besten Mannschaften des Kreises zu den Kreispokalfinalspielen in Bielstein, ehe man im darauffolgenden Sommer auch noch den Homburger Sparkassen-Cup beheimatet – ebenfalls mit großem Erfolg.
In dieser Zeit erlebt der BSV Viktoria Bielstein einen wahren Mitgliederboom und steigert seine Mitgliederzahlen zwischen 2014 und 2018 um mehr als Doppelte – was nicht nur daran liegt, dass man insgesamt drei neue Mannschaften aufnimmt, sondern auch daran, dass man fast alle Mannschaften selbstständig meldet. Am 14. Januar 2018 ist es schließlich soweit: Der BSV Viktoria Bielstein begrüßt sein 500. Mitglied und feiert damit einen echten Meilenstein.
Doch trotz aller Erfolge vernimmt man in diesen Jahren ein immer lauter werdendes Grummeln – der Grund liegt im teilweise immer noch schwachen Abschneiden der Seniorenmannschaften. Den Wendepunkt zum sportlichen Aufschwung markiert kurioserweise ein Abstieg: Nach mehreren Jahren des Abstiegskampf geht es für unsere Damen im Jahr 2015 nämlich erstmals wieder in die Kreisliga A. Allerdings schaffen unsere Damen unter Trainer Carsten Fricke im Jahr darauf den direkten Wiederaufstieg und sorgen damit innerhalb des Vereins für einen Schub, von dem sich alle anderen Mannschaften förmlich anstecken lassen. Den Damen folgen dabei zunächst die U15 Juniorinnen, die nach einer starken Saison im Jahr 2017 Meister werden. Ein Jahr später folgt schließlich der lang ersehnte Aufstieg der Ersten Herren: Unter den Trainern Thorsten Prangenberg und Georgios Xanthoulis macht die Mannschaft die Rückkehr in die Kreisliga B nach neun Jahren Abstinenz perfekt, was man zusammen mit den anderen Mannschaften ausgiebig feiert. Unter jenen Mannschaften ist auch die Dritte Herren, die man 2017 erneut ins Leben gerufen hatte, um dem Mitgliederzuwachs im Sinne der Breitensport-Vision gerecht zu werden. Der vorläufig letzte Höhepunkt ist schließlich unseren U17 Juniorinnen vorbehalten, die sich in einem spannenden Pokalfinale gegen den FC Wiedenest-Othetal durchsetzen und damit den Kreispokal nach Bielstein holen können.
Weitere Ereignisse
2011: Christof Fries wird 1. Vorsitzender und damit Nachfolger von Lothar Vollmer und Eckhard Klees
2012: Unser Verein startet sein Kunstrasenprojekt
2013: U15 Juniorinnen werden Meister
2013: Unser Verein veranstaltet Benefizspiel für Flutopfer
2014: Zweite Herren steigt in Kreisliga C auf
2014: Unser Verein trennt sich von Zunft Kölsch und geht Verträge mit Früh Kölsch und Krombacher ein
2014: Unser Verein baut seinen Sportplatz und sein Vereinshaus um
2014: Unser Verein feiert Einweihung mit Spiel gegen Traditionsmannschaft des 1. FC Köln
2015: DFB-Stützpunkt zieht nach Bielstein um
2015: WM-Pokal gastiert in Bielstein
2015: Damen müssen Abstieg in Kreisliga A verkraften
2016: Kreispokalfinale finden in Bielstein statt
2016: Damen feiern sofortigen Wiederaufstieg in Bezirksliga
2016: Unser Verein leistet wieder sehr erfolgreiche Jugendarbeit, gewinnt drei Mannschaften
2016: 11FREUNDE-Vereinsheimtour gastiert in Bielstein
2016: Homburger Sparkassen-Cup gastiert in Bielstein
2017: U15 Juniorinnen werden Meister
2017: Unser Verein gründet eine Dritte Herren
2018: Erste Herren feiert unter dem Trainerteam Thorsten Prangenberg / Georgios Xanthoulis Aufstieg in Kreisliga B
2019: U17 Juniorinnen werden Pokalsieger

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„Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“ So hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen das Landesförderprogramm zur Förderung und Stärkung unserer vielfältigen Heimat in Nordrhein-Westfalen überschrieben.
Heimat ist Lebensqualität und schafft Verbundenheit in Zeiten, wo uns Vieles zu trennen scheint. Die Landesregierung fördert Initiativen und Projekte, die lokale und regionale Identität und Gemeinschaft und damit Heimat stärken. Ziel ist es, Menschen für lokale und regionale Besonderheiten zu begeistern und die positiv gelebte Vielfalt in unserem Bundesland deutlich sichtbar werden zu lassen.